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Olympiaturm

Rock im siebten Himmel Mit 7 m/s kommt man dem siebenten Himmel im Fahrstuhl auf den Olympiaturm schnell ganz nahe. Denn in 190 Metern Höhe liegt den Besuchern nicht nur die silbrig- glänzende Zeltdachsilhouette des Olympiaparks zu Füßen, vor ihnen breitet sich an schönen Tagen auch das ganze Alpenpanorama vom Salzkammergut bis zu den Allgäuer Alpen aus. Manche behaupten sogar, der Blick ginge bei Föhn bis in die Schweizer Berge und genauso weit natürlich in jede andere Richtung. Dafür muss man sich nicht einmal bewegen. Denn das Restaurant im Turm dreht sich einmal in 50 Minuten um die eigene Achse, aber wenn der Wirt will, auch schneller oder langsamer. 1,1 Millionen Gäste kommen jedes Jahr hier hoch oder besuchen wenigstens die separate Aussichtsplattform. Seit Ende 2004 lädt dort ein Rock-Museum ein. Darin hat der Sammler Herbert Hauke auf 400 qm 3000 Dokumente der Rock-Geschichte zusammengetragen, von signierten Gitarren über goldene Schallplatten und seltene Tonaufnahmen bis zu Kleidungsstücken, Briefen und natürlich Autogrammen seiner Helden. Dazu holt er sich ab und zu auch die leibhaftigen Stars in seinen Rocker-Himmel, und die geben dann oft sogar ein kleines Konzert.
Der Olympiaturm

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Olympiastadion

Abschied von einer Legende 80.000 Menschen erlebten am 26. August 1972 den Einmarsch der 121 Mannschaften durch das Marathontor in das Olympiastadion. Die Sonne schien und verstärkte den futuristischen Eindruck der Zeltdachkonstruktion, als sich die Sportler aus allen Erdteilen mit der Jugend der Welt in überwältigenden Farben vereinten. Die XX. Olympischen Sommerspiele waren eröffnet. Seitdem war das Olympiastadion immer wieder Gastgeber für nationale und internationale Großereignisse, auch weit über den Sport hinaus. Hier rockte alles, was Massen mobilisierte, von den Rolling Stones über Michael Jackson bis Phil Collins. Aber nichts hat das Stadion so berühmt gemacht wie der Fußball. Hier schoss Gerd Müller 1974 die deutsche Mannschaft zum Fußball-Weltmeister und 1988 holten sich die Oranjes auf dem gleichen Rasen den Europameister- Titel. Alle großen Kicker und Mannschaften der Welt haben hier gespielt und dabei mehr oder weniger Fußballgeschichte geschrieben bis es 2005 vorbei war. Seitdem teilen sich die Bayern mit den Sechzigern das neue Allianz-Stadion in Fröttmaning. Die Klettertouren auf das Stadiondach mit Seil und Karabiner sind deshalb noch genauso faszinierend.
Das Olympiastadion München

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Olympiapark

Väterchen Timofej Die Olympia-Anlagen dienen zwar immer noch dem Sport, darüber hinaus werden sie aber auch für gewöhnliche Freizeitaktivitäten und vielerlei Veranstaltungen genutzt. Jüngste Attraktion des Areals ist der Munich Olympic Walk of Stars am See, denn in seinem Beton finden sich die Spuren von allen Promis, die irgendwann einmal hier waren. Dagegen ist das skurrile russisch-orthodoxe Kirchlein im Süden des Parks ein Geheimtipp. Ausgekleidet mit Stanniolpapier und vollgestopft mit Ikonen, Postkarten und Kunstblumen erinnert es an Väterchen Timofej, einen kauzigen Rauschebart mit langem weißen Haar, den es nach dem Krieg hierher verschlagen hatte. 100 Jahre, manchmal aber auch 2000 Jahre alt, wollte er mal in einem ukrainischen Dorf und dann wieder in Jerusalem geboren sein. Klar war nur, dass ihn die Muttergottes persönlich mit dem Kirchenbau beauftragt hatte. Deshalb nahm er für die Produkte aus seinem Garten auch nur, was man ihm gab. Seine Gäste bewirtete er großzügig mit Wodka oder Tee und darüber wurde er so populär, dass ganz München protestierte, als er 1972 der Olympiade weichen sollte und trauerte, als er 2004 starb. Kein Geringerer als der Oberbürgermeister selbst hielt ihm die Grabrede.
Der Olympiapark als Kultur- und Freizeitzentrum

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Olympisches Dorf

Kriegs-Spiele In der Connollystraße 31 brach am 5. September 1972, mitten in den bis dahin heiteren und friedlichen XX. Olympischen Spielen, plötzlich der ferne Nahost-Krieg aus. Dabei erschossen acht palästinensische Terroristen zwei israelische Sportler, nahmen neun weitere als Geiseln und forderten die Freilassung von 243 Gefangenen sowie die der deutschen Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhoff. Den Befreiungsversuch der Geiseln am nächsten Morgen nannte Bundeskanzler Willi Brand später ein erschreckendes Beispiel deutscher Unfähigkeit. Denn obwohl es Warnungen gab, war die Polizei auf einen solchen Anschlag nicht vorbereitet. Zuletzt konnten die Palästinenser nicht überwältigt werden, weil die dafür ausgewählten Beamten einfach davonliefen, als es ernst wurde. Stattdessen begann eine wilde Schießerei bei der alle neun Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizist starben. Als Reaktion darauf wurde die GSG 9 gebildet. Ein Jahr später meldete sie ihre Einsatzbereitschaft. Mit dem olympischen Dorf hatte München für eine Olympiade der kurzen Wege geworben. In den bunt bemalten Häusern des ehemaligen Frauendorfes wohnen heute Studenten. Das Männerdorf dahinter ist eine normale Wohnsiedlung.
Das Olympische Dorf

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BMW-Museum

Ufo-Museum Neben dem größten Vierzylinder der Welt als BMW-Firmensitz landete bereits vor 30 Jahren ein Ufo, in dem sich seither Kinder und Erwachsene gleichermaßen die Augen reiben. Der Nachwuchs staunt über die Isetta, weil sie so kinderklein und von vorn zu besteigen ist, während die Großen Elvis Lieblingscabrio, den schneeweißen BMW Roadster 507, bewundern. Dabei zeigt die Ausstellung außer den Nobelkarossen auch, wie das Fahrrad, die Eisenbahn oder das Flugzeug die Welt verändert haben, um ganz nebenbei daran zu erinnern, dass auch BMW mit Flugzeugmotoren anfing. Die Autos kamen erst später dazu: 1927 mit dem noch in Eisenach gebauten Dixi 3/15 und 1932 mit dem ersten echten BMW 3/20 aus München. Die beiden Oldtimer stehen heute mit ihren Nachfolgern in einer Reihe, die sich spiralförmig aufwärts windet, so dass der Besucher den Eindruck hat, sie würden ihm entgegen rollen. Seit 2007 lädt nebenan das futuristische BMW Auslieferungszentrum mit einem fußballfeldgroßen Forum für Veranstaltungen ein. BMW folgte damit einem Trend, denn andere Firmen hatten so etwas schon. Dem Architekten bot sich damit die Gelegenheit, sich seinen Traum von fliegender Architektur zu erfüllen.
Das BMW-Museum

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Hypo-Hochhaus

Volksgeschmack Die schwebenden Prismen zwischen den vier Türmen der Hypo-Bank konnten sich 1981 als Zeichen für Münchens Modernität sehen lassen. Das 114 Meter hohe Verwaltungszentrum war der erste Wolkenkratzer der Stadt und weit genug weg vom historischen Zentrum, als dass das damals jemanden aufgeregt hätte. Zwei Jahrzehnte später wehte ein anderer Wind. Da lösten die neue Highlight-Doppelscheibe im Norden Schwabings und das Uptown am Olympia-Einkaufszentrum eine große Diskussion über Münchens Skyline aus, die schließlich eskalierte, als 2004 auch der Süddeutsche Verlag im Osten und Siemens im Süden in die Höhe strebten. Eine einflussreiche Bürgerinitiative erzwang daraufhin mit einem Volksentscheid die Begrenzung aller künftigen Bauten der Stadt auf maximal 100 Höhenmeter und erhob damit die 500 Jahre alte Frauenkirche zum Maß aller künftigen Stadtentwicklung auch außerhalb der Innenstadt. Eine absurde Konsequenz, denn es hatte gerade mal jeder fünfte Münchner abgestimmt und die Hochhausgegner hatten die Befürworter dabei nur mit 1,6 Prozent geschlagen. Trotzdem mussten Siemens und der Süddeutsche Verlag daraufhin ihre knapp 150 Meter hohen Bauten umprojektieren.
Das Hypo-Hochhaus

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Tierpark Hellabrunn

Tierische Unterhaltung Die Idee, einen Zoo nicht nach Tierarten, sondern nach Erdteilen zu ordnen, brachte der Berliner Zoologe Heinz Heck 1928 mit nach München und schuf hier, eingebettet in eine bewegte Landschaft mit Gewässern und Erhebungen, den ersten Geo-Zoo der Welt. Deshalb liegen in Hellabrunn auch nur 300 Meter zwischen Europa und Amerika, und nach Australien, Asien oder Afrika ist es nicht viel weiter. Lieblinge aller Besucher sind die lustig grimassierenden Gorillas. Den Kindern hat es vor allem Molli, die küssende Seekuh angetan, weil sie jedes Geburtstagskind abschmatzt. Frauen fühlen sich besonders von den hart verpackten Nashorn-Damen Napti und Rasi angesprochen, wenn die unter den kraulenden Händen der Wärter vor Wonne immer länger werden. Und auch der männliche Jagdtrieb kommt auf seine Kosten, wenn um 13 Uhr bei den Eisbären oder um 15 Uhr bei den Wildhunden gefüttert wird. In Hellabrunn wird nämlich den Tieren das Futter nicht einfach ins Gehege geworfen, sondern an eine Seilwinde gehängt und fortgeschleppt, so dass sie es wie in der Wildnis verfolgen müssen. Dazu sind im Münchener Zoo Raub- und Huftierarten zu erleben, die in freier Natur längst ausgestorben sind.
Der Tierpark Hellabrunn über sich selbst

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Theresienwiese

Feiern ohne Karussell Immer wieder waren die Österreicher und die Franzosen durch München gezogen, bis es von Napoleons Gnaden zur Hauptstadt eines neuen, enorm vergrößerten Königreichs wurde. Während das ganze Land von einer grundstürzenden Reform in die nächste stolperte, sorgten die Eliten aus den neuen Gebieten hier noch für zusätzliche Unruhe. Denn in München wurden die neuen Posten verteilt, und wer da nicht mitrangelte, der hatte schon verloren turbulente Zeiten. In diesem Durcheinander aus Aufbruchs- und Untergangsstimmung sollte ein großes Fest die Volksseele trösten. Die Gelegenheit dazu bot sich im Oktober 1810 bei der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig mit der sächsischen Prinzessin Therese. Ein Unteroffizier der Nationalgarde hatte die Idee, vor der Stadt ein Pferderennen zu veranstalten, und der König stimmte dem begeistert zu. Als er unter Kanonendonner und Jubel im offenen Sechsspänner auf der Festwiese einzog, war eine neue Münchner Tradition geboren das Oktoberfest auf der Theresienwiese. Bier gabs damals allerdings noch keins und Fahrgeschäfte auch nicht. Stattdessen machte man sich in derben Wettspielen seinen Spaß noch selbst und lachte über die Verlierer.
Die Theresienwiese

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Bavaria

Echt kein Blech Dieser Koloss, von Ludwig I., König von Bayern, errichtet, ist erfunden und modelliert von Ludwig von Schwanthaler und wurde in den Jahren 1844 bis 1850 in Erz gegossen und aufgestellt von Ferdinand Miller. So lautet die Inschrift der Bronzetafel im hochgesteckten Haar der Bavaria. Sie war damals die erste begehbare Kolossalstatue auf der Welt seit der Antike, und schon ihre Herstellung galt als Sensation. Denn als der Auftrag erteilt wurde, waren die Kenntnisse der Römer längst in Vergessenheit geraten. Dabei sollte das gusseiserne Monstrum 18 Meter hoch und 78 Tonnen schwer werden. Sechs Jahre probierte Miller herum, bis er als erstes Stück den Kopf präsentieren konnte. Als der König zum Staunen kam, hatte Miller 30 Arbeiter darin versteckt, die zur Überraschung des hohen Gastes plötzlich einer nach dem anderen daraus hervor kletterten. Auch heute noch können die Besucher über eine Wendeltreppe in das bajuwarische Haupt klettern, um von oben hinaus zu schauen, wenn auch nicht durch die Augen, wie oft behautet wird. Die Freiheitsstatue in New York ist doppelt so groß, wurde aber erst 30 Jahre später begonnen und ist außerdem auch nur aus gehämmertem Blech.
Die Bavaria

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Ruhmeshalle

Münchener Akropolis Die Idee für eine bayrische Ruhmeshalle an der Theresienwiese hatte Ludwig I. schon als Kronprinz, denn hier hatten sich 1705 Tausende Bauern für seine Vorfahren gegen die österreichischen Besatzer erhoben. Die äußerst brutale Niederschlagung des Aufstands ging als Sendlinger Mordweihnacht in die Geschichte ein und ließ die Theresienwiese zum patriotischen Gralsort werden. Auch deshalb trafen sich hier seit Ludwigs Hochzeit die bayerischen Stämme zum Oktoberfest. Obwohl sich der König für die Ruhmeshalle einen romantisch-nationalen Stil wünschte, setzte sich der Grieche Klenze auch hier mit seiner Idee einer idealisierten Akropolis durch. Seinen Trumpf, die Bavaria, spielte er dabei erst aus, als er die Gegenentwürfe der Romantiker so schlecht geredet hatte, dass der unsouveräne Souverän nicht mehr weiter wusste. Klenzes Bavaria entschied die Konkurrenz, zumal damals niemand wusste, dass er die Idee bei Schinkel in Berlin geklaut hatte. Die Zahl der Geehrten in der Ruhmeshalle stieg inzwischen auf über 90. Seit 2000 steht sie auch Frauen offen. Aber außer Sophie Scholl haben nur noch zwei andere Damen den Aufstieg in den bayerischen Olymp geschafft. Und die kennt man kaum.
Die Ruhmeshalle

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Oktoberfest

Sechs Millionen Maß Bier Mit rund sechs Millionen Besuchern ist das Oktoberfest das größte Volksfest der Welt. Nach dem Einzug der Wiesnwirte und dem feierlichen Anstich durch den Oberbürgermeister im Schottenhamel mit dem Ruf Ozapft is! geben 12 Böllerschüsse den Ausschank frei. Danach geht es für die 12.000 Wiesn-Mitarbeiter in den bis zu 8500 Gäste fassenden fast 30 Zelten zwei Wochen lang rund. Sechs Millionen Maß Bier müssen gezapft sowie 90 Ochsen, 500.000 Hendl und 200.000 Würste gebraten werden. Es wird getrunken, gegessen, geschunkelt, gesungen, Karussell, Riesenrad und Geisterbahn gefahren, was das Zeug hält. Höhepunkt ist der sieben Kilometer lange Schützen- und Trachtenumzug mit 8000 Teilnehmern und 40 Festwagen aus aller Welt gleich am ersten Sonntag. Zum Schluss fehlen immer einige Hunderttausend Bierkrüge, die als Souvenirs mitgenommen wurden oder auf fremden Köpfen zerschellt sind. Denn Prügeleien gehören zum Oktoberfest wie Taschendiebstähle, Drogendelikte und einzelne Vergewaltigungen. Mit 500 Polizisten und Zivilfahndern im Dauereinsatz ist das Fest dennoch relativ sicher. Der Vorschlag, auf Plastik-Krüge umzusteigen, scheiterte vorerst noch am Volkszorn.
Das Oktoberfest oder die Wies´n

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Circus Krone

Wandernde Stadt Der Münchner Circus Krone ist seit den 20er Jahren einer der größten und erfolgreichsten Zirkusse Europas und heute der letzte mit einem bespielbaren, festen Quartier. Darin eröffnet er jedes Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag mit einer großen Fernsehgala die Wintersaison und bietet anschließend jeden Monat ein neues Programm. Im Sommer wird das Haus dagegen für Rockkonzerte und andere Großveranstaltungen vermietet. Dann ist der Zirkus wie seit 100 Jahren mit etwa 50 Artisten, 400 Helfern und ebenso vielen Tieren auf Reisen. Die wandernde Stadt besteht aus einem Zelt für 5000 Personen, 330 Wohn-, Pack- und Gerätewagen, einer Großküche und einer mobilen Schule mit eigenem Rektor. Der Zirkus ging 1905 aus einer Manegerie hervor. Und weil die Frau Direktor höchst selbst die Löwen domptierte, hatte er sofort Erfolg. Denn das war damals noch eine große Sensation. Später machten ihn vor allem seine Clowns berühmt. Fast alle großen Spaßmacher der Welt standen hier in der Manege. Nach dem Niedergang der Branche durch die Konkurrenz elektronischer Medien lässt der gegenläufige Trend zurück zum authentischen Erlebnis die Besucherzahlen auch hier allmählich wieder ansteigen.
Circus Krone

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Königlicher Hirschgarten

Gemütliche Klobürsten Am besten nähert man sich dem Epizentrum bayerischer Lebensfreude vom Park her. Das ferne Summen, das man dort vernimmt, macht nämlich neugierig und stimmt schon mal auf das Erlebnis ein. Es schwillt schnell zu einem Brausen an. Und dann steht man plötzlich mitten drin in der Brandung mit Schaumkrone und ist Teil eines orchestralen Gesamtkunstwerks aus 8000 Stimmen, scheppernden Krügen und Blasmusik, wie es sich kein Wagner hätte besser ausdenken können. Der Königliche Hirschgarten ist Bayerns größter Biergarten und trotzdem eine Oase der Gemütlichkeit. Man sitzt unter alten Kastanien, das Augustiner-Bier fließt noch aus urigen Holzfässern und den Maßkrug wäscht man sich selber aus ein Relikt aus Zeiten, als man ihn noch von zu Haus mitbrachte. Dass dafür Klobürsten in den Becken hängen, irritiert nur die Fremden, bis auch die als Herr Nachbar angesprochen werden und dazu gehören. Quengelnde Kinder schickt man zu den Hirschen. Und wer will, bringt sich ganz traditionell die Brotzeit selber mit. Aber das muss man nicht, denn zu den fünf Schenken, gibt es Grillstationen, Schmalznudelhütt n, Stamperl-Eck und Steckerlfisch-Stand verhungern tut hier niemand.
Der königliche Hirschgarten

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Schloss Nymphenburg

Schönheitsgalerien Es war die lebenslustige Kurfürstin Henriette Adelaide, die sich 1664 weit vor der Stadt mit Schloss Nymphenburg einen Ort schuf, an den sie sich vor dem Hof zurückziehen konnte. Was zunächst nur ein italienisches Landhaus war, ließ sich ihr Sohn Max Emanuel, nachdem er mit seinen Großmachtplänen gescheitert war, ab 1714 zu einem prunkvollen Schloss ausbauen. Dessen Hauptattraktionen sind der zwei Etagen hohe und nur über Freitreppen erreichbare, üppig ausgestattete Steinsaal und die legendären Schönheitsgalerien Max Emanuels und Ludwigs I.. Dabei bietet Ludwigs Kollektion den Vorzug, dass sie nicht nur idealisierte Schönheiten zeigt, sondern wirkliche Frauen, die er, wie die Schusterstochter Helene Sedlmayr, als schöne Münchnerin verehrte und zahlreiche Damen, bei denen er darüber hinaus tatendurstig Hand anlegte. So wie bei der 32 Jahre jüngeren Tänzerin Lola Montez, über die er schließlich stürzte. Der Nordflügel des Schlosses beherbergt zudem das Museum Mensch und Natur und der Südflügel das Marstallmuseum mit prachtvollen Kutschen, Schlitten und Sänften sowie die Altnymphenburger Porzellansammlung mit 1200 historischen Stücken aus der benachbarten Manufaktur.
Schloss Nymphenburg

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Amalienburg

Blinder Ehrgeiz Wie schon sein Vater lebte auch Kurfürst Karl Albrecht den Ärger darüber, dass er nicht Kaiser werden konnte, in opulenten Bauten aus. Für seine Frau Maria Amalia fiel dabei 1739 die Amalienburg ab, in der sogar der Hundestall ausgemalt war. Aber das reichte der extravaganten Dame nicht. Sie ließ sich auch noch einen Schießstand für die Fasanenjagd aufs Dach bauen. Schönster Raum des Rokoko-Schlösschens ist besonders bei Kerzenlicht der runde Spiegelsaal. Aber auch die Küche mit ihrer blau-weiß-bunten Kachelpracht ist sehenswert. Sie verdankt sich der unfürstlichen Lust Amalias, das geschossene Wild ab und an auch selbst zuzubereiten. Doch die Freude daran währte nur kurz. Denn Karl Albrecht hatte sich mit Frankreichs Hilfe zum Kaiser krönen lassen, obwohl die Treulosigkeit der Franzosen schon seinem Vater das Genick gebrochen hatte. Das wiederholte sich jetzt. Die Franzosen ließen ihn im Stich, als die Österreicher zwei Tage später in Bayern einmarschierten. Damit war nicht nur die Kaiserkrone futsch, sondern auch das eigene Land verloren. Erst sein Sohn, Max III. Joseph, sollte endlich auf die Kaiserkrone verzichten und mit Österreich dauerhaft Frieden schließen.
Die Amalienburg

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Badenburg

Lauwarme Nostalgie Als sich Max Emanuel 1718 die Badenburg mit einem beheizbaren Becken bauen ließ, hatte es so etwas seit den Römern nördlich der Alpen nicht mehr gegeben. Die Sensation war um so größer, als man sich an Europas Höfen seit fast 200 Jahren nicht einmal mehr wusch. Man puderte und parfümierte sich lieber, denn man glaubte, Wasser würde die aus Amerika eingeschleppte Syphillis übertragen. Max Emanuel dagegen hatte in den Türkenkriegen die Hamams kennen gelernt und erlebt, wie angenehm und ungefährlich warmes Wasser ist. Die Angst davor mag ihn so amüsiert haben, dass er eine Zuschauerbalustrade statt einer Decke in den Raum einziehen ließ. Er selbst frönte hier der Nostalgie. Denn inzwischen war er Mitte Fünfzig und es war 30 Jahre her, dass er als Retter des Abendlandes Belgrad von den Türken befreit hatte. Als er später mit 39 nach der Krone des spanischen Weltreichs griff, um an diesen Ruhm noch einmal anzuknüpfen, verspielte er alles: seine Fürstenwürde und seinen Besitz. Der Blaue Kurfürst, wie man ihn einst wegen der blauen Schärpe über seiner Rüstung in ganz Europa nannte das war einmal. Wo sonst als in einem bayerischen Hamam sollte er sich darüber hinwegtrösten?
Die Badenburg

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Pagodenburg

Bayern als Modemacher Seit dem 16. Jahrhundert brachten jesuitische Mönche Nachrichten aus China mit, nach denen es dort ein hoch kultiviertes Friedensreich mit mächtigen, gebildeten und bescheidenen Herrschern gab. Die Menschen dort seien sehr fleißig, die Verwaltung arbeite äußerst effektiv und sie böte außerdem noch für jedermann die gleichen Aufstiegschancen. Das klang in europäischen Ohren ziemlich phantastisch, eignete sich aber gerade deshalb prima für utopische Gegenentwürfe zur eigenen, als dekadent empfundenen Welt. Nachdem sich Ludwig der XIV. 1672 ein Porzellanschloss hatte bauen lassen, wurde China bald darauf auch in Deutschland chic und jeder Fürst, der auf sich hielt, versuchte es dem Sonnenkönig mit chinesischem Porzellan, Tapeten, Lackmöbeln und eigenen chinoisen Bauten nachzutun. Der Türkenschreck Max Emanuel war dabei besonders schnell, denn er hatte nach seinen gescheiterten Kriegsabenteuern im französischen Exil mehr Zeit, als ihm lieb war, die neue Mode zu studieren. Deshalb entstand seine Pagodenburg auch früher als die berühmten Chinoiserien in Dresden und lange vor denen in Potsdam oder Kassel. Dafür fiel sein Bau allerdings auch noch vergleichsweise schlicht aus.
Die Pagodenburg als Auftakt der deutschen Chinamode

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Botanischer Garten

Pflanz-Schule Schön, hochsystematisch und wunderbar lehrreich präsentiert der Nymphenburger Botanische Garten 14.000 Pflanzenarten und ist damit einer der reichsten in ganz Europa. Seine Faszination rührt vor allem aus seiner anschaulichen Ordnung nach Funktionen. So gibt es einen Bereich, in dem die Anpassung von Pflanzen an extreme Standortbedingungen studiert werden kann, ein anderer klärt über die Typen der Bestäubung und der nächste über die Arten der Verbreitung von Samen und Früchten auf. Auf weiteren Beeten werden die Regeln der Vererbung illustriert, ein Revier widmet sich den bedrohten Arten, ein zweites den Nutz- und Gewürzpflanzen und ein drittes, nach Wirkstoffen und Verwendung geordnet, den Gewürz- und Arzneipflanzen. Dazu lässt sich die Entwicklung der Pflanzen an einem lebenden Stammbaum nachvollziehen oder erkunden wie sich die Arten auf geografische Räume verteilen. Natürlich gibt es auch ein Arboretum (Busch- und Baumsammlung), dazu riesige Gewächshäuser für die Tropen- und Wüstenregionen und überall einfach Schönheit, gedacht auch als Anregung für den eigenen Garten. Ideen dafür bietet der Schmuckhof, der Frühlingsgarten, der Rosengarten oder auch der Rhododendronhain.
Botanischer Garten

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Schloss Blutenburg

Kinderbücher-Paradies Weil ihm schöne Frauen, weiße Tauben und Saitenspiel mehr behagten als der Streit mit seinem Bruder um die Macht, verzichtete Herzog Sigismund 1467 auf seine Ansprüche und zog sich auf das Jagdschloss Blutenburg zurück. Hier ließ er sich eine Kapelle bauen, die Kunsthistorikern heute als spätgotisches Kleinod gilt. Auch Sigismunds Vater, Albrecht III., hatte sich bereits vor dem Hof nach Blutenburg zurück gezogen, weil er nur hier mit seiner Frau, der schönen Bernauerin, zusammen sein konnte. Seine Liebe zu ihr verstieß so sehr gegen alle Regeln, dass die Braut später ermordet wurde. Das blieb Lola Montez, der Geliebten Ludwig I., 1848 erspart. Sie wurde nur des Landes verwiesen und verbrachte hier ihre letzte Nacht in Bayern. Heute wird das Schloss vor allem von Kindern besucht, denn es beherbergt die Internationale Jugendbibliothek mit mehreren Lesemuseen. So gibt es ein Erich-Kästner- Zimmer (Emil und die Detektive) einen James-Krüss-Turm (Tim Thaler), ein Michael- Ende-Museum (Jim Knopf) ein Otfried-Preußler- Kabinett (Räuber Hotzenplotz) und dazu eine Bilder-Ausstellung der Kinderbuch-Illustratorin Binette-Schröder (Lupinchen).
Das Schloss Blutenburg

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Altes Schloss Schleißheim

Herzogliche Aussteiger Der Aufstieg Schleißheims zur Residenz begann 1601 mit einem schlichten Herrenhaus und einer Kapelle Wilhelms V., der sich hierher als Viehzüchter zurückgezogen hatte, nachdem er wegen staatsgefährdender Frömmigkeit abdanken musste. Doch auch hier setzte er sein frommes Werk fort und umgab sein Gut mit einem weitläufigen Kranz von acht Einsiedlerklausen, die er regelmäßig aufsuchte. Der 18 Kilometer lange Rundweg ist ausgeschildert und kann nachgewandert werden. Wilhelms Sohn, Maximilian I., trieb es nicht mehr ganz so toll mit dem lieben Gott, aber das Landleben als Alternative zum Alltag in der Residenz gefiel auch ihm. Deshalb ließ er das Herrenhaus 1616 durch ein rustikales Renaissance-Schloss mit großem Wirtschaftshof ersetzen und schmückte es mit Idyllen von Hirten und Schäferinnen. Heute ist das Alte Schloss eine Filiale des Bayrischen Nationalmuseums und zeigt eine Sammlung zur religiösen Fest- und Alltagskultur der Katholiken in aller Welt, in deren Mittelpunkt vor allem Krippenspiele stehen und außerdem die Ausstellung Es war ein Land zur Geschichte und Kultur des verlorenen Ost- und Westpreußens und der Vertreibung seiner Einwohner.
Das Alte Schloss Schleißheim

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Neues Schloss Schleißheim

Erster Weltkrieg Ganz Europa und mit ihm die halbe Welt war um 1700 in Gärung und Max Emanuel war nicht der einzige ehrgeizige Fürst, der aus dem bevorstehenden Krieg um die spanische Krone Gewinn zu ziehen hoffte.Tatsächlich wurde Bayern für die Großmächte Österreich und England auf der einen und Frankreich auf der anderen Seite durch seine Lage und militärische Stärke zum Zünglein an der Waage. Damit hing von Bayern nicht nur Europas Schicksal, sondern auch das der beiden Amerika und sogar das der Philippinen ab. In Erwartung künftiger Größe begann der Kurfürst deshalb 1701 in Schleißheim ein Schloss zu bauen, das sich mit Versailles sollte messen können. Aber Bayern und Frankreich allein gegen den Rest der Welt das ging schief. Selbstzweifel befielen Max Emanuels deshalb keineswegs. Trotz seiner verheerenden Niederlage, der Flucht ins zehnjährige Exil sowie der Leiden seines Volkes nahm er den Schlossbau nach seiner Rückkehr in reduzierter Form sofort wieder auf und richtete sich darin eine der ersten Gemäldegalerien der Welt ein. Wenn er schon politisch nichts mehr zu sagen hatte in Europa, sollte man ihn wenigstens für seine Prachtbauten und Kunstsammlungen bewundern.
Das Neue Schloss Schleißheim

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Schloss Lustheim

Lustheim mit und ohne Lust Die Initialen des Deckenfreskos MA erinnern an die Kaisertochter Maria Antonia, für die Max Emanuel das Insel-Liebesnest als Hochzeitsgeschenk bauen ließ. Ihr Sohn sollte einst das spanische Weltreich erben, aber er starb mit 7 Jahren unter nie geklärten Umständen und das bot 1701 den Anlass für den ersten Weltkrieg der Geschichte. Nach Antonias frühem Tod vergnügte sich der Kurfürst hier mit der jungen polnischen Königstochter Kunigunde, die daraufhin jedes Jahr ein Kind bekam, bis bei neun Schluss war, weil sich der Gatte als Kriegsheld übernommen hatte und das Weite suchte. Der siegreiche Kaiser behandelte Kunigunde zunächst ritterlich und ließ ihr den Steuerbezirk München für den Lebensunterhalt. Als sich aber das übrige Land nicht beruhigen wollte, nutzte er eine Reise der Fürstin nach Venedig und verweigerte ihr die Rückkehr zu ihren Kindern und Untertanen. Zehn Jahre mussten Eltern und Kinder daraufhin warten, bis der Krieg zu Ende war und alle in München wieder zusammen kommen durften. Lust auf Lustheim hatte Kunigunde danach offenbar nicht mehr. Das nächste Kind zeugte Max Emanuel mit einer Geliebten und Kunigunde, inzwischen 38, bekam keins mehr.
Das Schloss Lustheim

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Flugwerft Schleißheim

Senkrechtstarter Die heutige Flugwerft Schleißheim war 1912 Münchens erster Flugplatz und diente der königlich-bayerischen Fliegertruppe. Die Werft kam erst im Krieg dazu. Heute nutzt das Technische Museum die rekonstruierten Gebäude aus den Anfangsjahren der Fliegerei für seine Luftund Raumfahrt-Ausstellung und zeigt hier 50 Flugzeuge, Hubschrauber, Hängegleiter, Ballons und Raketen. Die attraktivsten Schaustücke sind die in den 60er Jahren für die Nato entwickelten Senkrechtstarter, darunter auch ein senkrecht startendes Transportflugzeug das einzige seiner Art in der Welt, außerdem ein Nur-Flügel-Segelflugzeug aus den 40er Jahren und eine moderne Europa- Rakete. Daneben dokumentiert eine Extra- Ausstellung die Geschichte der Flugwerft als Münchens erster Zivilflughafen, als Luftkriegsschule und schließlich als Basis für Transporthubschrauber der US-Army. Unbedingt sehenswert ist auch die gläserne Restaurierungswerkstatt. Das Museum ist stolz darauf, mit dem eigenen Personal von den ersten Flugapparaten aus Holz und Stoff bis zum Hightech-Kampfjet, vollgestopft mit Elektronik, alle Maschinen selbst in Schuss halten zu können. Sie dürfen nur nicht breiter sein als 22 Meter.
Flugwerft Schleißheim

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Allianz-Arena

München leuchtet In Fröttmaning am Rand der Stadt ist ein Riesen-Ufo gelandet, ein galaktisches Schlauchboot aus 2900 Luftkissen, das zwischen Autobahn, Schuttberg und Parkhaus weiß, rot oder blau in die Nacht leuchtet. Wer es nicht weiß, käme nie darauf, dass sich hinter der futuristischen Blähung Münchens neues Nur-Fußballstadion, die Allianz-Arena, verbirgt. Mit ihrem Bau sicherte sich München die Eröffnungsveranstaltung der Weltmeisterschaft 2006, für die es sonst nicht einmal Austragungsort geworden wäre. Denn die Ränge seines Olympiastadions sind nur halb überdacht und für Weltmeisterschaftsspiele forderte die FIFA eine Komplettüberdachung. Daraufhin begruben die Erzfeinde FC Bayern und TSV 1860 vorübergehend das Kriegsbeil und einigten sich 2001 auf einen gemeinsamen Neubau. Als größtes Vereinslogo der Welt erstrahlt er seit Mai 2005 bei jedem ihrer Spiele in den wechselnden Vereinsfarben. Der acht Geschosse hohe Kessel bietet nur sieben Meter vom Spielfeldrand entfernt Platz für 66.000 Fans und in seinem Sockel Stellflächen für 11.000 Autos. Die Investition von 340 Millionen soll sich vor allem über die Vermietung der Logen mit Jahrespreisen bis zu 240.000 refinanzieren.
Die Allianz-Arena

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Messestadt Riem

Zwei Millionen Messebesucher Andere Großstädte schrumpfen, München dagegen wächst am meisten im Osten auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Riem. Dort entsteht seit Mitte der 90er Jahre die Neue Messestadt. Bereits 1998 konnten in ihrem nördlichen Teil 17 Hallen mit 80.000 qm Ausstellungsfläche eröffnet werden. Der Süden wurde dagegen großzügig zu einem Landschaftspark umgestaltet, der 2005 Gastgeber der BUGA wurde. Zwischen Messe und Park entsteht ein Wohnviertel, das mit einer abwechslungsreichen Bebauung einmal bis zu 16.000 Menschen aus allen Schichten Platz bieten soll. Zwei Millionen Gäste strömen jedes Jahr nach Riem, um eine der 40 Messen zu besuchen, auf denen sich 30.000 Aussteller aus über 100 Ländern der Welt präsentieren. Die meistbesuchten Veranstaltungen sind die Bau-Fachmesse, die beiden Ispo-Sportmessen, die Handwerksmesse und die Caravan, Boot & Reisen. Dazu bietet das Internationale Congress-Zentrum München in flexibel nutzbaren Räumen Platz für bis zu 7.000 Personen und damit die Voraussetzung für jede Art von Veranstaltungen. Außerhalb der Messezeiten lädt hier jeden Samstag ab 6 Uhr früh der größte und populärste Flohmarkt Münchens zum Stöbern ein.
Die Messe München

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Bavaria Filmstadt

Hosenbeine zubinden! Wer wissen will, aus welchem Stoff seine Film- und Fernsehträume sind, dem bietet die 90minütige Führung durch die Bavaria-Filmstadt zu den Originaldrehorten bekannter Produktionen einen Blick hinter die Kulissen. Dabei kann man sich selbst vor laufender Kamera als Akteur ausprobieren oder in den Regiestuhl fläzen, im U-Boot aus Das Boot vor Platzangst schwitzen, die Fabelwesen aus der Unendlichen Geschichte berühren oder auch nur durch den falschen Kölner Stadtteil Marienhof spazieren. Dazu erklären Stuntleute, wie sie ihre Aktionen inszenieren und führen ihr Können gleich bei einer wilden Verfolgungsjagd durch einen New Yorker Stadtteil vor. Klar, dass es dabei gewaltig kracht und splittert, dass Menschen zu lebenden Fackeln werden und von Dächern stürzen. Die perfekte Animation bietet schließlich ein 4D-Kino, bei dem man sich nicht nur mit Augen und Ohren mitten im rasanten Geschehen wähnt, sondern mit dem ganzen Körper, denn die Stuhlreihen bewegen sich synchron zum Film und Windmaschinen erzeugen dazu auch auf der Haut die Illusion von extremem Tempo. Danach weiß man, ob einem auch ohne Schwerkraft schlecht wird. Denn nur die wird noch nicht simuliert.
Die Bavaria Filmstadt

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